Neutral Vendor Management bei der Karl Binder GmbH
Case Study
Wie die Karl Binder GmbH in nur sechs Wochen ihr Zeitarbeitsmanagement neu strukturierte, von 27 auf 36 Zeitarbeitnehmer skalierte und durch ein zentrales Vendor Management-System echte Markttransparenz und Flexibilität gewann.
Einleitung und Kontext
Die Karl Binder GmbH, ein mittelständisches Produktionsunternehmen aus Reichertshofen, stand vor einer wachsenden Herausforderung: Hohe Auftragsvolumina, kurzfristige Bedarfsspitzen und gleichzeitig ein unübersichtliches und ineffizientes Zeitarbeitsmanagement. Trotz des Einsatzes mehrerer Dienstleister fehlte es an Struktur und Transparenz. Unterschiedliche Verrechnungssätze für gleiche Qualifikationen, individuelle Verträge und ein erheblicher administrativer Mehraufwand durch dezentrale Anfragen führten zu erheblichen Ineffizienzen.
Für die Geschäftsführung stand fest: Es musste ein zentralisiertes, strukturiertes System her, das Transparenz, Effizienz und Flexibilität ermöglicht. Doch was bedeutet eigentlich Neutral Vendor Management? Und wie unterscheidet es sich von klassischen Master Vendor Modellen?
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Was ist Neutral Vendor Management?
Ein Master Vendor Modell setzt auf einen Hauptdienstleister, der den gesamten Bedarf abdeckt. Das birgt Risiken, denn Abhängigkeiten können entstehen und Markttransparenz geht oft verloren. Beim Neutral Vendor Management übernimmt ein unabhängiger Partner die Steuerung und Koordination aller Dienstleister – ohne eigene Zeitarbeitnehmer bereitzustellen. So wird die Objektivität gewahrt, der Pool erweitert und Wettbewerb gefördert. Für die Karl Binder GmbH die ideale Lösung, um Abhängigkeiten zu vermeiden und dennoch flexibel zu bleiben.
“Entscheidend war, dass wir Transparenz und Struktur geschaffen haben und gleichzeitig die Flexibilität erhalten konnten. Genau das macht Neutral Vendor Management so wirkungsvoll.”
Herausforderungen
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Acht verschiedenen Lieferanten und 27 Zeitarbeitnehmern
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Kein einheitlicher Verrechnungssatz, selbst innerhalb eines Dienstleisters
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Hoher administrativer Aufwand durch dezentrale Anfragen und individuelle Absprachen
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Fehlende Markttransparenz und keine zentrale Übersicht über die Personalverfügbarkeit
Ziele des Projekts
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Einführung eines zentralen Neutral Vendor Managements
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Vereinheitlichung der Verrechnungssätze und Rahmenbedingungen
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Reduktion des administrativen Aufwands und klare Zuständigkeiten
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Aufbau eines leistungsfähigen Lieferantenpools zur Vermeidung von Abhängigkeiten
Umsetzung & Maßnahmen
Einheitliche Vertragsstruktur als Fundament
Comodus entwickelte ein standardisiertes Vertragswerk, das klare Verrechnungssätze und Rahmenbedingungen definierte. Das Ziel: faire und transparente Konditionen für alle Beteiligten. Vier von acht Dienstleistern entschieden sich gegen die Teilnahme. Sie blieben zwar aktiv und setzten ihre bestehenden Einsätze fort, erhielten jedoch keine neuen Aufträge.
Zentrale Webplattform für alle Akteure
Um die Prozesse zu vereinheitlichen, wurde eine webbasierte Plattform eingeführt. Über diese konnten Bedarfe gemeldet und Profile abgerufen werden, mit wenigen Klicks und maximaler Transparenz. Der Effekt: Kürzere Reaktionszeiten, schnellere Besetzungen und deutlich weniger Kommunikationsaufwand.
Aufbau eines neuen Lieferantenpools
Parallel dazu wurden gezielt neue Dienstleister angesprochen und innerhalb weniger Wochen vollständig mit integriert. Sieben neue Partner, alle vertraglich gebunden und auf das NVM-System geschult, erhöhten die Flexibilität der Karl Binder GmbH spürbar. Die Anzahl der aktiv eingebundenen Dienstleister stieg somit von 5 auf 12.

Ergebnisse & Kennzahlen
+33%
mehr Zeitarbeitnehmer in nur sechs Wochen. Eine Steigerung von 27 auf 36, trotz des Wegfalls von vier Dienstleistern (bei den jetzt aktiven von 5 auf 36).
12
verschiedene Lieferanten eingebunden. Dadurch wurde das Abhängigkeitsrisiko deutlich reduziert.
238
Kandidatenvorschläge gesichtet.
191
der Kandidaten an den Kunden weitergeleitet.
48
Einstellungen realisiert, trotz herausfordernder Mobilitätsanforderungen und Schichtarbeit.
Besonders bemerkenswert: Trotz des Wegfalls von vier Dienstleistern konnten die bestehenden Einsätze weiterhin fortgeführt werden. Gleichzeitig wurde die Versorgungssicherheit durch neue Partner gewährleistet, ein wichtiger Schritt, um Abhängigkeiten langfristig zu vermeiden.
Erkenntnisse & Erfolgsfaktoren
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Eine einheitliche Vertragsstruktur schafft Verbindlichkeit und Transparenz – und verhindert Preisunterschiede bei gleicher Qualifikation.
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Eine zentrale Plattform erhöht die Reaktionsgeschwindigkeit und reduziert den Kommunikationsaufwand erheblich.
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Durch die Ausweitung des Dienstleisterpools konnte die Karl Binder GmbH nicht nur kurzfristige Engpässe abfedern, sondern auch strategisch planen und den Pool für zukünftige Übernahmen gezielt erweitern.
Vorteile des Neutral Vendor Managements
Volle Transparenz
Alle Lieferanten arbeiten auf Basis einheitlicher Regeln und Preise. Das sorgt für klare Vergleichbarkeit und verhindert versteckte Margen oder Interessenskonflikte.
Optimierte Prozesse
Eine zentrale Plattform und klar definierte Abläufe reduzieren manuellen Aufwand, beschleunigen Reaktionszeiten und steigern die Besetzungsqualität.
Neutrale Steuerung
Lieferanten werden objektiv anhand von Leistung, Qualität und Verfügbarkeit ausgewählt, nicht nach persönlichen Beziehungen oder Eigeninteressen.
Zeit für Veränderung
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